Am 31.8.2021 wurde der „Talisman für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ der Deutschlandstiftung Integration in einer feierlichen Zeremonie im Bundeskanzleramt verliehen.
Der 60. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei bietet Anlass, Vertreterinnen und Vertreter der ersten Einwanderungsgeneration aus den verschiedenen Anwerbeländern zu ehren. Ihr Beitrag prägt Deutschland bis heute, wo mittlerweile über ein Viertel der Menschen eine eigene oder familiäre Migrationsbiografie hat. Aus Gästen wurden Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Deutschland maßgeblich mitgestalten. Das verdient unsere höchste Anerkennung.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, der Vorsitzende des Stiftungsrats der Deutschlandstiftung Integration Bundespräsident a.D. Christian Wulff und Staatsministerin Annette Widmann-Mauz haben die Auszeichnung für besondere gesellschaftliche Leistungen stellvertretend an vier Menschen überreicht, die im Rahmen der unterschiedlichen Anwerbeabkommen der BRD und DDR nach Deutschland kamen und sich entschlossen haben zu bleiben:
Anka Ljubek kam 1974 aus dem ehemaligen Jugoslawien (heute Kroatien) nach Bocholt. Sie hat bis zu ihrer Rente als OP-Schwester gearbeitet. Sie wurde von ihrem Sohn Carlo Ljubek begleitet, er ist Schauspieler.
Hoai Nam Duong kam 1988 aus Vietnam in die DDR. Er gründete eine Shaolin Kung-Fu-Schule in Chemnitz. Er kam mit seiner Tochter Mai Duong Kieu, sie ist heute Schauspielerin.
Yang-Hee Kim kam 1972 aus Korea. Sie hat 45 Jahre lang als Krankenschwester gearbeitet. Begleitet wurde sie von ihrem Sohn Min-Sung Sean Kim, er ist Managing Partner beim DHV, einem Fonds für digitale Gesundheit.
Zeynep Gürsoy kam 1971 aus der Türkei. Sie hat 47 Jahre am Fließband gearbeitet und nach dem Tod des Ehemanns die Familie allein versorgt. Mit ihr kam ihre Tochter Dr. Dilek Gürsoy, sie ist heute Herzchirurgin.
Mit ihrer harten Arbeit und ihrem unermüdlichen Engagement ebneten sie den Weg für den Erfolg ihrer Kinder und Enkel. Diese sind heute erfolgreich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig: in der Wissenschaft, der Wirtschaft, im Sozialwesen oder im Kulturbereich gestalten sie unsere Gesellschaft maßgeblich mit. Auf der Veranstaltung haben die prominenten Kinder der Preisträgerinnen und Preisträger in einer Videolaudatio auf sehr persönliche und berührende Art die Leistung ihrer Eltern gewürdigt.
Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Deutschlandstiftung Integration und Bundespräsident a.D. Christian Wulff, stellte bei seiner Laudatio fest: „Die Menschen, die wir heute stellvertretend auszeichnen, sind Glücksfälle für Deutschland und Vorbilder. Sie haben die Erfolgsgeschichte Deutschlands mitgeschrieben. Deutschland ist ein Land, das von dem Wissen, dem Einsatz und den Erfahrungen der Menschen aus anderen Ländern profitiert.“
Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz hat hervorgehoben: „Wir würdigen Frauen und Männer, die damals nur mit einem Koffer kamen, hart arbeiteten und dazu beitrugen, dass wir heute in einem wirtschaftlich starken Land in der Mitte Europas zusammenleben. Diese Erfolgsgeschichte gehört in das kollektive Gedächtnis unseres Landes, in die Museen, in den Unterricht an jeder Schule.“
Die Preisverleihung ist auf der Seiten der Bundesregierung in der Mediathek zu sehen .
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